Die Angst vor dem wiegen: Wenn die Waage uns verzweifeln lässt

Veröffentlicht am 12. Dezember 2024 um 11:24

„Die Waage – für viele ist sie der tägliche Kontrollpunkt, um herauszufinden, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Aber mal ehrlich: Wie oft hat sie euch schon ausgetrickst? Da wiegt ihr euch morgens und seid plötzlich schwerer, obwohl ihr am Vortag doch gar nicht so viel gegessen habt. In diesem Beitrag erkläre ich euch, wann uns die Waage täuscht, welche Faktoren eine Rolle spielen und warum es manchmal besser ist, sie einfach zu ignorieren.“

Die Waage ist für viele ein tägliches Kontrollinstrument, doch sie erzählt uns nicht immer die ganze Wahrheit. Unser Gewicht kann von einem Tag auf den anderen um ein bis zwei Kilogramm schwanken, ohne dass wir tatsächlich an Fett zugenommen haben. Das liegt an mehreren Faktoren, die das Körpergewicht kurzfristig beeinflussen können.

 

1. Salzige Lebensmittel und Wassereinlagerungen

Wenn wir zu salzhaltig essen, bindet Salz Wasser im Körper. Das führt dazu, dass wir am nächsten Tag schwerer erscheinen, obwohl keine Veränderung in der Fettmasse stattgefunden hat. Besonders nach salzigen Snacks, Fertiggerichten oder einem Restaurantbesuch können solche Schwankungen auftreten.

 

2. Kohlenhydrate und Wassergewicht

Kohlenhydrate haben die Eigenschaft, Wasser zu speichern. Für jedes Gramm Glykogen – die Speicherform von Kohlenhydraten im Körper – werden etwa drei Gramm Wasser gebunden. Nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit kann das Gewicht also kurzfristig nach oben gehen, ohne dass es Grund zur Sorge gibt.

 

3. Alkohol und Flüssigkeitshaushalt

Alkohol hat einen komplexen Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt. Er kann zunächst entwässern, was oft am gleichen Tag zu einem niedrigeren Gewicht führt. Doch am nächsten Tag kann der Körper kompensieren und mehr Wasser einlagern, was die Waage in die Höhe treibt.

 

4. Spätes Essen und Verdauung

Wird spät abends gegessen, ist die Verdauung am nächsten Morgen oft noch nicht abgeschlossen. Das Essen befindet sich noch im Magen-Darm-Trakt, was das Gewicht erhöht, ohne dass dies einen Einfluss auf die Körperzusammensetzung hat.

 

Wannsolltemansichliebernicht wiegen?

Direkt nach einem Restaurantbesuch oder einem "Cheat Day": Die Werte spiegeln nur kurzfristige Effekte von Salz, Kohlenhydraten und Flüssigkeit wider.

 

Während des Menstruationszyklus: Bei Frauen können hormonelle Schwankungen Wassereinlagerungen und Gewichtsschwankungen verursachen.

 

Nach intensiven Trainingseinheiten: Der Körper kann durch Mikroverletzungen in der Muskulatur Wasser einlagern, um die Regeneration zu fördern.

 

Täglich: Schwankungen im Tagesverlauf oder von Tag zu Tag können frustrieren. Wöchentliche Wiegevorgänge zur gleichen Zeit und unter gleichen Bedingungen sind aussagekräftiger.

 

 

Worauf sollte man stattdessen achten?

Die Waage ist nur ein Hilfsmittel und sagt nichts über die Körperzusammensetzung oder Gesundheit aus. Fortschritte lassen sich besser an:

 

Körpermaßen (z. B. Taillenumfang),

 

Fitnessleistungen,

 

Wohlbefinden und Energielevel oder

 

der Passform der Kleidung erkennen.

 

 

Fazit

Die Waage kann uns täuschen, wenn wir sie zu oft und isoliert betrachten. Sie spiegelt nicht nur Fettzunahme oder -abnahme wider, sondern auch Flüssigkeitsverschiebungen, Verdauungsprozesse und viele andere Faktoren. Wer sich zu sehr von den Zahlen beeinflussen lässt, sollte sie lieber seltener nutzen und auf andere Indikatoren für Fortschritt setzen.

 


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