Ein Beckenschiefstand ist eine der häufigsten, aber oft übersehenen Ursachen für körperliche Beschwerden. Viele Menschen ahnen nicht, dass diese minimale Verschiebung im Beckenbereich, weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat haben kann. In meinem Blog erläutere ich euch, was ein Beckenschiefstand ist, welche Symptome er mit sich bringt und was man präventiv dagegen tun kann
Beim Beckenschiefstand steht eine Beckenhälfte höher als die andere. Dies kann durch eine funktionelle Ursache, wie Muskelverspannungen oder einseitige Belastungen, oder eine anatomische Ursache, wie unterschiedliche Beinlängen, bedingt sein. Unser Körper gleicht diesen Schiefstand automatisch aus, indem er die Wirbelsäule, Schultern oder den Kopf entsprechend anpasst – allerdings zu einem hohen Preis.
Folgen vom Beckenschiefstands
Die Folgen sind vielfältig und betreffen oft nicht nur die Hüfte:
Rückenschmerzen – Besonders im Bereich der Lendenwirbelsäule tritt häufig einseitiger Schmerz auf.
Nacken- und Kopfschmerzen – Die Kompensation zieht sich bis in den oberen Rücken und den Nackenbereich.
Schulterverspannungen – Eine Schulter wird höher getragen, was zu muskulären Dysbalancen führt.
Knie- und Hüftprobleme – Die Fehlbelastung der Beine kann sich auf die Knie- und Hüftgelenke auswirken und dort zu Arthrose führen.
Bandscheibenvorfälle – Ein ungleichmäßiger Druck auf die Wirbelsäule erhöht das Risiko für Bandscheibenvorfälle.
Wie entsteht ein Beckenschiefstand?
Es gibt verschiedene Ursachen für einen Beckenschiefstand:
Einseitige Belastung – Langes Sitzen mit überschlagenen Beinen oder häufiges Tragen von Taschen auf einer Seite.
Muskelverspannungen – Verkürzungen im Hüftbeuger oder Gesäßmuskel ziehen das Becken aus der Balance.
Fußfehlstellungen – Platt-, Senk- oder Spreizfüße verändern die Statik und beeinflussen das Becken.
Beinlängendifferenzen – Eine anatomische oder funktionelle Differenz der Beinlängen kann das Becken kippen.
Symptome eines Beckenschiefstands
Oft bleiben Beckenschiefstände lange unbemerkt, da der Körper sie zunächst erfolgreich ausgleicht. Folgende Anzeichen können jedoch auf einen Beckenschiefstand hinweisen:
Einseitige Rückenschmerzen, die sich bei Bewegung oder langem Stehen verstärken
Unterschiedliche Schulterhöhen
Asymmetrische Hüftstellung
Knieschmerzen ohne erkennbare Ursache
Verspannungen im Nacken und Kopfschmerzen
Diagnose / Behandlung
Ein Beckenschiefstand kann durch eine gezielte Haltungsanalyse erkannt werden.
In den meisten Fällen bekommen Betroffene dann Schuheinlagen, diese sind ein weit verbreitetes Hilfsmittel und können kurzfristig dabei helfen, die Körperhaltung zu verbessern und den Gang auszugleichen. Das allein durch das Tragen von Einlagen das Problem dauerhaft gelöst wird, ist nur ein Irrglaube. Tatsächlich sind Einlagen keine Heilung – sie sind lediglich eine Unterstützung im Alltag, um Beschwerden zu lindern.
Behandlungsmöglichkeiten:
Gezieltes Kraft- und Dehntraining – Übungen zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur und Mobilisation der Hüfte helfen, Dysbalancen zu korrigieren.
Beinachsentraining – Stabilisierung der Beinachsen und Füße, um Fehlhaltungen auszugleichen.
Manuelle Therapie und Physiotherapie – Lösen von Verspannungen und Blockaden.
Fußtraining – Übungen zur Stabilisierung der Fußmuskulatur bei Fußfehlstellungen.
Fazit
Ein Beckenschiefstand mag unsichtbar sein, doch seine Auswirkungen spüren viele Menschen täglich. Die gute Nachricht: Mit gezieltem Training und bewusster Haltungskorrektur lassen sich diese Beschwerden oft effektiv lindern oder sogar vollständig beheben.
Wenn du dich in einigen der beschriebenen Symptome wiedererkennst oder präventiv etwas für deine Haltung tun möchtest, lade ich dich herzlich zu einem individuellen Personal Training in meinem Studio ein. Gemeinsam arbeiten wir daran, deinen Körper wieder in Balance zu bringen – für ein schmerzfreies und aktives Leben.
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